Japanische Hobel einrichten

Der japanische Hobel ist ein besonderes Werkzeug, das seit Jahrhunderten von japanischen Holzbearbeitern verwendet wird. Die Arbeit mit dem japanischen Hobel ist ein besonderes Erlebnis, vor allem wegen der außergewöhnlichen Präzision, die das Instrument bietet.

Ein gut abgestimmter Hobel produziert hauchdünne Späne, und wer Erfahrung mit dem Werkzeug hat, kann eine durchgehende Locke entlang der gesamten Länge einer Oberfläche hobeln. Eine Nachbearbeitung wird daher oft nicht notwendig sein.

Es kann einige Übung erfordern, den Block, das Eisenbrett und das Hobeleisen genau in die richtige Form zu bringen, besonders für den westlichen Holzbearbeiter, der nicht viel Erfahrung mit japanischen Werkzeugen hat. Das Ergebnis ist die Mühe jedoch mehr als wert. Deshalb geben wir im Folgenden eine kurze Anleitung für den Gebrauch und die Wartung eines japanischen Hobels, damit jeder von diesem besonderen Instrument profitieren kann.

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Den Hobelblock einrichten

Nach dem Kauf ist ein japanischer Hobel nicht sofort einsatzbereit – im Gegenteil. Das sorgfältig entworfene Werkzeug muss zuerst neu eingerichtet werden, so dass es vollständig an die Bedingungen angepasst ist, in denen es verwendet werden soll.

Zuallererst ist es wichtig, dass der Hobelbock an das Hobeleisen und den darin einzusetzenden Spanbrecher angepasst ist. Dies ist bereits während der Herstellung des Hobelblocks passiert, aber oft verändert sich das Holz aufgrund der sich ändernden klimatischen Bedingungen während der Produktion und des Transports, wodurch die Eisen nicht mehr perfekt passen.

Um den Hobelbock an das Hobelmesser anzupassen, muss das Hobeleisen zuerst aus dem Block entfernt werden. Sie tun dies, indem Sie abwechselnd links und rechts an der Ecke zwischen der Rückseite und der Oberseite des Blocks mit einem kleinen Hammer schlagen. Legen Sie währenddessen einen Finger auf die Klinge, damit sie nicht wegschießen kann.

Nach dem Entfernen des Eisens mit einem weichen Bleistift oder einem langsam trocknenden Filzstift einfärben. Dann legen Sie es zurück in den Block, klopfen Sie vorsichtig darauf und entfernen Sie es wieder wie oben beschrieben. Überall wo jetzt Blei- oder Filzstift zu sehen ist, ist der Block zu eng. Hobeln Sie diese Stellen glatt und wiederholen Sie den Vorgang, bis das Bett breit genug ist für das Eisen, mit etwas Spielraum auf beiden Seiten.

Ein wenig zu viel abgenommen? Kein Problem: Kleben Sie einfach ein dünnes Stück Pappe an das Eisenbett!

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Die Sohle des Hobels gerade machen

Wenn sich das Holz aufgrund von Temperatur- und Feuchtigkeitsveränderungen verformt, hat dies auch Folgen für die Ebenheit der Sohle. Glücklicherweise ist es auch hier leicht zu testen, ob etwas angepasst werden muss. Reiben Sie eine perfekt glatte Oberfläche – wie eine Glasplatte oder einen Spiegel – mit Tinte ein und ziehen Sie den Hobel darüber (mit dem Eisen an seinem Platz, aber ohne unten hervorzustehen). Die hohen Stellen, die gefärbt wurden, hobeln Sie zum Beispiel mit einer Ziehklinge glatt. Wiederholen Sie diesen Vorgang, bis die Sohle komplett glatt ist.

 

Den Spanbrecher einsetzen

Der Spanbrecher bricht Holzfasern, so dass sie nicht schon reißen, bevor sie von dem Hobeleisen losgeschnitten werden. Es ist wichtig, dass der Spanbrecher genau auf das Hobeleisen passt, sonst können sich Holzspäne in der Öffnung festsetzen und das Hobeln schwerer und weniger genau machen.

Wenn im Eisenbett des Hobels für den Spanbrecher zu wenig Platz ist, kann das Holz auf die gleiche Weise wie mit dem Hobeleisen angepasst werden. Der Spanbrecher wird dann so positioniert, dass er unter dem Metallstift stecken bleibt, der durch das Bett eingesteckt ist. Wichtig dabei ist natürlich, dass das bereits platzierte Hobeleisen nicht verrutscht.

 

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Der Gebrauch

Wenn alle Teile des Hobels ordnungsgemäß eingestellt sind, kann das Werkzeug tatsächlich in Gebrauch genommen werden. Der japanische Hobel unterscheidet sich in einem wichtigen Punkt von dem westlichen Hobel: Er wird mit einer ziehenden Bewegung benutzt, also ziehen Sie ihn beim Hobeln zu sich. Dafür legen Sie Ihre “gute” Hand vor das Eisenbett des Hobels, und die andere Hand auf den Rückseite, um den Hobel lenken zu können. Wenn die zu hobelnde Fläche sehr lang ist, kann es notwendig sein, mit dem Instrument mitzugehen.

Es ist wichtig, den Hobel gut zu warten, besonders wenn er regelmäßig verwendet wird. Aufgrund verschiedenster Umstände kann sich das Holz des Hobelblocks erneut verziehen, woraufhin die obigen Schritte kurz wiederholt werden müssen. Auf diese Weise bleibt die Leistung des Hobels unvermindert und Sie können weiterhin die außergewöhnliche Funktionalität genießen.